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Immer noch gelten 8.000 Menschen als vermisst. Weit über 140.000 Stück Vieh sind in den Fluten ertrunken. Gleichzeitig steigt die Zahl
derer, die an den Folgen von verunreinigtem Trinkwasser und Durchfallerkrankungen sterben. Für Kinder, alte und geschwächte Menschen ist die Gefahr besonders groß. Schnelle und unbürokratische Hilfe ist nötig.
Bensheim hilft hat sich spontan entschlossen, die Hilfsaktionen der Karl Kübel Stiftung und ihrer Partner mit 3.000 Euro zu unterstützen. Damit können
ca. 1.900 Familien erreicht werden. Mit der Verteilung von Trockenmilchrationen wird die Versorgung von Babys sichergestellt. Gersten-rationen und Minerallösungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Ernährung und
zur Stabilisierung des Mineral- und Flüssigkeitshaushalts der Not leidenden Menschen. Die Hilfe konzentriert sich auf die Ortschaft Shyamsher Nagar, ein Ort mit etwa 9.500 Einwohnern. Hier starben 13 Menschen. 650
Kühe, 1.521 Ziegen und 1.800 Schafe wurden Opfer der Fluten. Mehr als 500 Hektar fruchtbares Ackerland wurde durch eindringendes Salzwasser in Mitleidenschaft gezogen, Trinkwasserbrunnen wurden durch Salzwasser
unbrauchbar. Da das Gebiet eine der größten Tigerpopulationen in Indien aufzuweisen hat, drohen auch hier Gefahren: Die Tiger verlassen die überfluteten Waldgebiete und kommen gefährlich nah an die
Notunterkünfte. Daher werden mit den Hilfsgeldern von Bensheim hilft auch einfache Kerosinlaternen finanziert; das Licht hält die Tiere von den provisorischen Unterkünften fern. Es mangelt im Moment an allem.
Deshalb soll nach dem ersten „Hilfspaket“ geprüft werden, ob und wie die Hilfsaktionen weiter gefördert werden können. Weitere Hilfsaktionen sind sinnvoll, da die indische Regierung mit Unterstützung der Armee
begonnen hat, die zerstörten Hochwasser-dämme zu reparieren und das eingedrungene Salzwasser aus den überfluteten Feldern zu pumpen. Damit wollen sie den Menschen der Sunderbans ermöglichen, wieder ihre Felder zu
bestellen. Die Trinkwasserversorgung ist weiterhin ein riesiges Problem. Außerdemwerden Nahrungsmittel dringend benötigt, da nicht nur die Felder und Ernten zerstört wurden, sondern auch die
Nahrungsmittelvorräte von den Fluten weggewaschen oder unter eingestürzten Häusern begraben wurden. Derzeit leben die Menschen auf den wenigen intakten Dämmen und Straßen; darum benötigen sie dringend Plastikplanen
und Moskitonetze, um vor allem die Kinder vor Feuchtig-keit, Insekten, aber auch Schlangen und Ratten zu schützen.
Trotz aller Katastrophenmeldungen gibt es auch Erfreuliches aus Indien zu berichten. In der den Sunderbans angrenzenden Region Medinipur, in der
Bensheim hilft und die Karl Kübel Stiftung im Herbst 2007 Hilfe im Rahmen einer Überschwemmungskatastrophe geleistet hatten, haben die neu erbauten Häuser und Getreidespeicher dem Sturm Stand gehalten. Dies zeigt,
dass die geleistete Unterstützung den Menschen nachhaltig geholfen hat.
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