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Neues Projekt für „Bensheim hilft“

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Bergsträßer Anzeiger
vom 28.10.2022


Verein unterstützt von Hitzewelle betroffene Familien in Indien mit 10 000-Euro-Spende

Bensheim. Der Verein „Bensheim hilft“ unterstützt ein Hilfsprojekt in Indien im Bundesstaat Karnataka mit 10 000 Euro. „Das Projekt läuft über mehrere Jahre und soll die Bevölkerung sensibilisieren, um vorausschauend mit künftigen Klimaänderungen besser umgehen zu können“, so Monika Buhse von „Bensheim hilft“. Der Verein hat sich in der letzten Vorstandssitzung dazu bereiterklärt, dieses Projekt mit 10 000 Euro zu unterstützen. „Da unser Konto dadurch dann wieder relativ leer sein wird, bitten wir die Bensheimer erneut um Spenden, damit wir auch bei einer kommenden Katastrophe helfen können“, betont Monika Buhse. 


Zum Hintergrund: Eine Serie von Hitzewellen trafen von März bis Mai 2022 Indien und Pakistan. Die Hitze führte zu großflächigen Ernteausfällen. Des Weiteren kam es zu Waldbränden und in Bergtälern in Pakistan zu Sturzfluten durch die rasch abschmelzenden Gletscher. In Indien fiel im März 2022 weniger als ein Drittel der üblichen Regenmengen. Höchsttemperaturen von bis zu 50 Grad Celsius wurden gemessen.


Bedingt durch die Hitzewelle ist die Weizenernte um zehn bis 35 Prozent geringer als sonst, in einigen Regionen sogar um bis zu 50 Prozent. Auch Obst- und Gemüseernten sind betroffen. Indien ist nach China der zweitgrößte Weizenproduzent der Welt. Seit dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine sind vielerorts die Getreidepreise und die Preise anderer Lebensmittel gestiegen. Durch die Hitzewelle drohen weitere Verknappungen.


Landwirtschaft ist in der Projektregion im Bundesstaat Karnataka in Indien die zentrale Grundlage, um das Auskommen der Familien zu sichern. Hauptsächliche Anbauprodukte sind Hirse, Mais, Kartoffeln, Bohnen, Kokosnuss, Betelnuss und Chili. Kleinteiliger Landbesitz und unregelmäßige, insgesamt rückläufige Regenmengen führen zu geringen Ernteerträgen. Entsprechend niedrig sind die Haushaltseinkommen der kleinbäuerlichen Familien und landwirtschaftlich Beschäftigten, die an oder unterhalb der Armutsgrenze leben.


Die geringen Erträge in der Landwirtschaft sind auch durch unzureichende Bewässerungskapazitäten bedingt. Der weit überwiegende Teil (95 Prozent) der Anbauflächen ist komplett von Niederschlägen zur Bewässerung abhängig. Die Grundwasserstände in der Region sind sehr stark gefallen, was dazu führt, dass weniger als die Hälfte der 62 öffentlichen Brunnen nutzbar sind.

 

Familien in 25 Dörfern betroffen
Die Zielgruppe umfasst in 25 Dörfern 2795 Familien bzw. rund 17 150 Menschen, die den untersten Kasten oder indigenen Gemeinschaften zugehören. Sie sind kleinbäuerliche oder landlose Familien, die auf Kleinstflächen oder in der Tagelohnarbeit ihre Existenz sichern. In der ohnehin verarmten, strukturschwachen und vom Klimawandel besonders betroffenen Region sind sie aufgrund ihrer sozialen Zugehörigkeit zusätzlich benachteiligt.


Zur direkten Zielgruppe gehören außerdem Fachkräfte und Freiwillige der lokalen Gesundheitsversorgung, dazu zählen Hilfskrankenschwestern, Hebammen, traditionelle Heiler sowie Sozial- und Gesundheitshelfer. Durch deren Weiterqualifizierung und Vernetzung sollen die Strukturen der lokalen Gesundheitsversorgung nachhaltig gestärkt werden. Das Vorhaben soll ermöglichen, dass die Familien im Projektgebiet ihre Existenzgrundlagen, vor allem hinsichtlich der Ernährungssicherung verbessern und gemeinschaftlich und selbstorganisiert die natürlichen Lebensgrundlagen in der Region stärken.


Vorgesehene Maßnahmen sind unter anderem Aufbau und Entwicklung der gemeindebasierten Selbsthilfekräfte, Schutz und Stärkung natürlicher Ressourcen, Förderung klimaangepasster Landwirtschaft sowie die ökonomische Stärkung der Familien und Förderung gesunder Lebensbedingungen. In allen Komponenten kommen Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen zum Einsatz, so dass die aufgebauten Strukturen und bereitgestellten Betriebsmittel von der lokalen Bevölkerung nachhaltig genutzt und weiterentwickelt werden können.

 

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